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Ankündigung des nahenden Gerichtes über Juda

Das Wort des Herrn, das an Zephanja erging, den Sohn Kuschis, des Sohnes Gedaljas, des Sohnes Amarjas, des Sohnes Hiskias, in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda:

Ich will alles vom Erdboden gänzlich wegraffen!, spricht der Herr.

Ich will wegraffen Menschen und Vieh, ich will wegraffen die Vögel des Himmels und die Fische im Meer und die Ärgernisse[a] mitsamt den Gottlosen[b]; und ich will die Menschen vom Erdboden vertilgen!, spricht der Herr.

Und ich will meine Hand ausstrecken gegen Juda und gegen alle Bewohner von Jerusalem und will von diesem Ort den Überrest des Baal[-Kultes] ausrotten, den Namen der Götzendiener samt den Priestern;

auch die, welche auf den Dächern das Heer des Himmels anbeten, samt denen, die den Herrn anbeten und bei ihm schwören, zugleich aber auch bei ihrem König[c] schwören;

und die, welche abweichen von der Nachfolge des Herrn und weder den Herrn suchen noch nach ihm fragen.

Seid still vor dem Angesicht Gottes, des Herrn![d] Denn nahe ist der Tag des Herrn; denn der Herr hat ein Schlachtopfer zubereitet, er hat seine Geladenen geheiligt.

Und es wird geschehen am Tag des Schlachtopfers des Herrn, dass ich die Fürsten und die Königssöhne strafen werde und alle, die sich in fremde Gewänder hüllen;

auch werde ich an jenem Tag alle diejenigen strafen, welche über die Schwelle springen,[e] die das Haus ihres Herrn mit Frevel und Betrug erfüllen.

10 An jenem Tag, spricht der Herr, wird ein Geschrei vom Fischtor her erschallen und ein Geheul vom zweiten Stadtteil her und ein großes Krachen von den Hügeln her.

11 Heult, die ihr im Maktesch[f] wohnt! Denn das ganze Krämervolk ist vernichtet, alle Geldabwäger sind ausgerottet.

12 Und es wird geschehen, dass ich zu jener Zeit Jerusalem mit Leuchten durchsuchen werde;[g] und ich will die Leute heimsuchen, die auf ihren Hefen liegen[h], indem sie in ihrem Herzen sagen: »Der Herr wird weder Gutes noch Böses tun!«

13 Ihr Vermögen soll der Plünderung anheimfallen und ihre Häuser der Verwüstung; sie werden Häuser bauen und nicht darin wohnen, Weinberge pflanzen und keinen Wein davon trinken.

Der große Tag des Herrn

14 Nahe ist der große Tag des Herrn; er ist nahe, und sehr rasch kommt er herbei! Horch, der Tag des Herrn! Bitter schreit dort auf der Held.

15 Ein Tag des Zorns ist dieser Tag, ein Tag der Angst und der Bedrängnis, ein Tag des Ruins und der Zerstörung, ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels,

16 ein Tag des Schopharschalls und des Alarmblasens gegen die festen Städte und gegen die hohen Zinnen.

17 Da will ich die Menschen ängstigen, dass sie herumtappen wie die Blinden; denn am Herrn haben sie sich versündigt; darum soll ihr Blut hingeschüttet werden wie Staub und ihr Fleisch wie Mist!

18 Weder ihr Silber noch ihr Gold wird sie retten können am Tag des Zornes des Herrn, und durch das Feuer seines Eifers soll das ganze Land[i] verzehrt werden; denn eine Vernichtung, einen plötzlichen Untergang wird er allen Bewohnern des Landes bereiten.

Footnotes

  1. (1,3) od. Stolpersteine; d.h. was zur Sünde führt und zu Fall bringt.
  2. (1,3) od. Gesetzlosen.
  3. (1,5) Wenn man im Hebr. andere Vokale einsetzt, ergeben sich die Götzennamen »Milkom« bzw. »Moloch« (vgl. Am 5,26).
  4. (1,7) hebr. Adonai Jahweh.
  5. (1,9) ein abergläubischer heidnischer Brauch.
  6. (1,11) bed. »Stampfmühle / Mörser«. Name eines Stadtviertels von Jerusalem, das in einer muldenförmigen Vertiefung lag und verm. von Händlern bewohnt wurde.
  7. (1,12) d.h. so wie man vor dem Passah das Wohnhaus nach Überresten von Sauerteig durchsucht.
  8. (1,12) Hier wird darauf angespielt, dass der Wein, wenn er zu lange auf seinen Hefen bleibt, Ablagerungen entwickelt, dickflüssig und ungenießbar wird (vgl. Jer 48,11).
  9. (1,18) Andere Übersetzung: die ganze Erde.

Gottes Gericht über Hochmut und Götzendienst (Kapitel 1–3)

Der Tag kommt, an dem der Herr Gericht hält

In diesem Buch ist die Botschaft aufgeschrieben, die Zefanja vom Herrn empfing. Zefanjas Vater hieß Kuschi, seine weiteren Vorfahren waren Gedalja, Amarja und Hiskia[a]. Seinerzeit regierte in Juda König Josia, der Sohn von Amon.

»So spricht der Herr: Mit Stumpf und Stiel werde ich alles ausrotten, was auf der Erde lebt: Menschen und Vieh, die Vögel am Himmel und die Fische im Meer. Die Menschen, die von mir nichts wissen wollen, lasse ich vom Erdboden verschwinden und mit ihnen alles, was sie zur Auflehnung gegen mich verleitet hat. Darauf könnt ihr euch verlassen!

Auch gegen Juda und die Einwohner von Jerusalem erhebe ich meine Hand, um sie zu strafen. Ich lösche noch die letzte Spur von ihrem Götzendienst aus, mit den Priestern Baals und aller anderen Götzen ist es dann endgültig vorbei. Ich vernichte alle, die auf den Dächern ihrer Häuser die Sterne anbeten, und ich ziehe jene zur Rechenschaft, die sich zwar vor mir niederwerfen und einen Eid in meinem Namen ablegen, gleichzeitig aber auf den Götzen Milkom[b] schwören. Alle sollen umkommen, die mir den Rücken kehren und denen ich gleichgültig geworden bin, ja, alle, die mit mir nichts zu tun haben wollen.«

Seid still vor Gott, dem Herrn! Denn der Tag, an dem er Gericht hält, steht vor der Tür. Schon bereitet er das Schlachtopfer vor und lädt Judas Feinde als Gäste zum Opfermahl ein. Er sagt: »An diesem Tag ziehe ich die führenden Männer des Landes und die Königsfamilie zur Rechenschaft. Alle, die religiöse Bräuche fremder Völker übernehmen,[c] müssen sich dann vor mir verantworten. Ich übe Vergeltung an denen, die aus Ehrfurcht vor den Götzen niemals auf die Türschwelle treten, wenn sie in ein Haus gehen[d]. Ich bestrafe alle, die durch Gewalt und Betrug für ihre Herren Schätze anhäufen.

10 An diesem Tag wird man vom Fischtor her Hilferufe hören, Angstschreie aus der Neustadt und lautes Schlachtgetümmel von den Hügeln. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort. 11 Ja, klagt nur, ihr Händler aus der Unterstadt, denn ich vernichte alle Kaufleute, die dort ihr Silber abwiegen!

12 Dann durchsuche ich Jerusalem mit Lampen und spüre alle auf, die selbstzufrieden in den Tag hineinleben. Sie gleichen einem Wein, der nie umgegossen wurde und dadurch verdorben ist. Sie denken: ›Mit dem Herrn brauchen wir nicht zu rechnen, von ihm kommt weder Gutes noch Böses.‹ 13 Doch sie werden erleben, dass man ihren Besitz plündert und ihre Häuser zertrümmert. Wer ein neues Haus gebaut hat, wird nie darin wohnen; wer einen neuen Weinberg angelegt hat, wird nicht einen Tropfen Wein daraus trinken.«

14 Der große Gerichtstag des Herrn steht vor der Tür. Er kommt näher, immer näher. Hört! Selbst die Tapfersten schreien verzweifelt auf! Es ist ein schrecklicher Tag, 15 an dem sich Gottes ganzer Zorn entlädt, ein Tag voll Angst und Grauen. Überall herrschen Krieg und Verwüstung, schwarze Wolken verdunkeln den Himmel, und tiefe Finsternis breitet sich aus. 16 An diesem Tag erfüllen Kampfgeschrei und der Schall von Hörnern die Luft: Man bläst zum Sturm auf die Städte mit ihren hohen Mauern und Türmen.

17 Gott sagt: »Ich versetze die Menschen in so große Angst, dass sie hilflos wie Blinde umhertappen. Ihr Blut wird vergossen, so wie man Dreck wegschüttet, ihre Eingeweide werden fortgeworfen wie Kot. Das alles geschieht, weil sie gegen mich, den Herrn, gesündigt haben. 18 Wenn sich an diesem Tag mein Zorn entlädt, hilft ihnen auch all ihr Silber und Gold nicht mehr: Mein leidenschaftlicher Zorn bricht los wie ein Feuer und verwüstet die ganze Welt. Alle ihre Bewohner lasse ich ein schreckliches Ende finden.«

Footnotes

  1. 1,1 Wahrscheinlich handelt es sich um König Hiskia, der etwa 729–686 v.Chr. über Juda herrschte.
  2. 1,5 So nach einigen alten Übersetzungen. Der hebräische Text lautet: auf ihren König.
  3. 1,8 Wörtlich: die ausländische Kleidung tragen. – Gemeint sind vermutlich Kleidungsstücke, die mit der Verehrung fremder Götter zu tun hatten.
  4. 1,9 Vermutlich ein Brauch oder Aberglaube, der auf den Philistergott Dagon zurückgeht. Vgl. 1. Samuel 5,5.