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Übereile dich nicht mit deinem Mund, und laß dein Herz keine unbesonnenen Worte vor Gott aussprechen;

denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde; darum sollst du nicht viele Worte machen!

Denn der Traum kommt von Vielgeschäftigkeit her
und dummes Geschwätz vom vielen Reden.

Wenn du Gott ein Gelübde tust, so versäume nicht, es zu bezahlen; denn er hat kein Wohlgefallen an den Toren; darum halte deine Gelübde! Es ist besser, du gelobest nichts, als daß du gelobest und es nicht haltest. Laß dich durch deinen Mund nicht in Schuld stürzen und sage nicht vor dem Boten[a]:„Es war ein Versehen!“ Warum soll Gott zürnen ob deiner Worte und das Werk deiner Hände bannen? Denn wo man viel träumt, da werden auch viel unnütze Worte gemacht. Du aber fürchte Gott! Wenn du Unterdrückung des Armen und Beraubung im Namen von Recht und Gerechtigkeit in deinem Bezirke siehst, so werde darob nicht irre! Denn es wacht noch ein Höherer über dem Hohen und über ihnen allen der Höchste; und ein Vorteil für ein Land ist bei alledem ein König, der dem Ackerbau ergeben ist.

Reichtum bringt keine Sicherheit

Wer Geld liebt, wird des Geldes nimmer satt,
und wer Reichtum liebt, bekommt nie genug.
Auch das ist eitel!
10 Wo viele Güter sind, da sind auch viele, die davon zehren,
und was hat ihr Besitzer mehr davon als eine Augenweide?
11 Süß ist der Schlaf des Arbeiters, er esse wenig oder viel;
aber den Reichen läßt seine Übersättigung nicht schlafen.

12 Es gibt ein böses Übel, das ich gesehen habe unter der Sonne:

Reichtum, der von seinem Besitzer zu seinem Schaden verwahrt wird. 13 Geht solcher Reichtum durch einen Unglücksfall verloren
und hat der Betreffende einen Sohn, so bleibt diesem gar nichts in der Hand.
14 So nackt, wie er von seiner Mutter Leibe gekommen ist, geht er wieder dahin
und kann gar nichts für seine Mühe mitnehmen, das er in seiner Hand davontragen könnte.

15 Das ist auch ein böses Übel,

daß er gerade so, wie er gekommen ist, wieder gehen muß; und was nützt es ihm, daß er sich um Wind abgemüht hat?
16 Dazu muß er sein Leben lang mit Kummer essen
und hat viel Ärger, Verdruß und Zorn.

17 Siehe, was ich für gut und für schön ansehe, ist das, daß einer esse und trinke und Gutes genieße bei all seiner Arbeit, womit er sich abmüht unter der Sonne alle Tage seines Lebens, welche Gott ihm gibt; denn das ist sein Teil. 18 Auch wenn Gott irgend einem Menschen Reichtum und Schätze gibt und ihm gestattet, davon zu genießen und sein Teil zu nehmen, daß er sich freue in seiner Mühe, so ist das eine Gabe Gottes. 19 Denn er soll nicht viel denken an seine Lebenstage; denn Gott stimmt der Freude seines Herzens zu.

Footnotes

  1. Prediger 5:5 dem Boten, d.h. dem Boten Gottes (LS)

Denk erst nach, bevor du betest, sei nicht zu voreilig! Denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde – also sei sparsam mit deinen Worten!

Man sagt doch: »Wer zu geschäftig ist, träumt bald unruhig, und wer zu viel redet, sagt leicht etwas Dummes.«

Wenn du vor Gott ein Gelübde abgelegt hast, dann zögere nicht, es zu erfüllen! Menschen, die leichtfertige Versprechungen machen, gefallen Gott nicht – darum tu, was du ihm geschworen hast! Besser, du versprichst erst gar nichts, als dass du ein Versprechen nicht hältst!

Leg kein unbedachtes Gelübde ab, sonst lädst du Schuld auf dich! Hast du es doch getan, dann behaupte nicht vor dem Priester[a]: »Ich habe es gar nicht so gemeint!« Oder willst du, dass Gott zornig wird und die Früchte deiner Arbeit vernichtet?

Wer viel träumt, träumt manches Sinnlose, und wer viel redet, sagt manches Unnütze.[b] Du aber begegne Gott mit Ehrfurcht!

Die Gewaltherrschaft der Mächtigen

Wundere dich nicht, wenn du siehst, wie die Armen im Land unterdrückt werden und wie man das Recht beugt! Denn ein Mächtiger belauert den anderen, und beide werden von noch Mächtigeren beherrscht. So ist es wohl besser für ein Land, wenn es einen König hat, der für Recht und Ordnung sorgt[c].

Reichtum garantiert noch kein Glück

Wer geldgierig ist, bekommt nie genug, und wer den Luxus liebt, hat immer zu wenig – auch das Streben nach Reichtum ist darum vergebens! 10 Je reicher einer wird, umso mehr Leute scharen sich um ihn, die auf seine Kosten leben wollen. Der Reiche kann seinen Besitz zwar bestaunen, aber sonst hat er nichts davon. 11 Wer hart arbeitet, der kann gut schlafen – egal ob er viel oder wenig zu essen hat. Der Reiche dagegen findet vor lauter Sorge um sein Vermögen keinen Schlaf.

12 Etwas Schlimmes habe ich auf dieser Welt beobachtet: wenn einer seinen Besitz sorgsam hütet und ihn dann doch verliert. 13 Nur ein Unglücksfall – und schon ist sein ganzes Vermögen dahin, auch seinen Kindern kann er nichts hinterlassen. 14 So, wie er auf diese Welt gekommen ist, muss er sie wieder verlassen – nackt und besitzlos! Nicht eine Handvoll kann er mitnehmen von dem, wofür er sich hier abmühte. 15 Es ist zum Verzweifeln! Wie er kam, muss er wieder gehen. Was hat er also von seiner harten Arbeit? Es ist ja doch alles umsonst! 16 Sein ganzes Leben bestand aus Mühe und Trauer; er hatte nichts als Ärger und Sorgen und plagte sich mit vielen Krankheiten.

17 Eines habe ich begriffen: Das größte Glück genießt ein Mensch in dem kurzen Leben, das Gott ihm gibt, wenn er isst und trinkt und es sich gut gehen lässt bei aller Last, die er zu tragen hat. Das ist der Lohn für seine Mühen. 18 Wenn jemand es zu Reichtum bringt und sich an seinem Besitz erfreuen kann, dann hat er das Gott zu verdanken. Ja, die Früchte seiner Arbeit zu genießen, das ist Gottes Geschenk! 19 Denn wessen Leben Gott mit Freude erfüllt, der denkt nicht viel darüber nach, wie kurz es eigentlich ist.

Footnotes

  1. 5,5 Wörtlich: Boten. – Hier ist wohl ein Priester oder Tempeldiener gemeint.
  2. 5,6 Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten.
  3. 5,8 Wörtlich: der das Land bebauen lässt. – Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten.