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Vom Beten

11 Und es begab sich, dass er an einem Ort im Gebet war; und als er aufhörte, sprach einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte!

Da sprach er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name! Dein Reich komme! Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf Erden.

Gib uns täglich unser nötiges Brot!

Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir vergeben jedem, der uns etwas schuldig ist! Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen!

Ermutigung zum beharrlichen Gebet

Und er sprach zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hätte und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Freund, leihe mir drei Brote,

denn mein Freund ist von der Reise zu mir gekommen, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann!

und jener würde von innen antworten und sagen: Mache mir keine Mühe! Die Türe ist schon verschlossen, und meine Kinder sind bei mir in der Kammer; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben!

— ich sage euch: Wenn er auch nicht deswegen aufstehen und ihm etwas geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er doch um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, so viel er braucht.

Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan!

10 Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.

11 Welcher Vater unter euch wird seinem Sohn einen Stein geben, wenn er ihn um Brot bittet? Oder wenn [er ihn] um einen Fisch [bittet], gibt er ihm statt des Fisches eine Schlange?

12 Oder auch wenn er um ein Ei bittet, wird er ihm einen Skorpion geben?

13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird der Vater im Himmel [den] Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!

Jesu Macht über die bösen Geister

14 Und er trieb einen Dämon aus, und der war stumm. Es geschah aber, nachdem der Dämon ausgefahren war, redete der Stumme. Und die Volksmenge verwunderte sich.

15 Aber etliche von ihnen sprachen: Durch Beelzebul[a], den Obersten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus!

16 Und andere versuchten ihn und verlangten von ihm ein Zeichen aus dem Himmel.

17 Er aber, da er ihre Gedanken kannte, sprach zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet, und ein Haus, das gegen sich selbst ist, fällt.

18 Wenn aber auch der Satan mit sich selbst uneins ist, wie kann sein Reich bestehen? Ihr sagt ja, ich treibe die Dämonen durch Beelzebul aus.

19 Wenn ich aber die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Söhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.

20 Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen!

21 Wenn der Starke bewaffnet seinen Hof bewacht, so bleibt sein Besitztum in Frieden.

22 Wenn aber der, welcher stärker ist als er, über ihn kommt und ihn überwindet, so nimmt er ihm seine Waffenrüstung, auf die er sich verließ, und verteilt seine Beute.

23 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut!

Die Rückkehr des unreinen Geistes

24 Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er wasserlose Gegenden und sucht Ruhe. Und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will zurückkehren in mein Haus, aus dem ich weggegangen bin.

25 Und wenn er kommt, findet er es gesäubert und geschmückt.

26 Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, die bösartiger sind als er selbst, und sie ziehen ein und wohnen dort, und es wird der letzte Zustand dieses Menschen schlimmer als der erste.

27 Es geschah aber, als er dies redete, da erhob eine Frau aus der Volksmenge die Stimme und sprach zu ihm: Glückselig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast!

28 Er aber sprach: Glückselig sind vielmehr die, die Gottes Wort hören und es bewahren!

Das Zeichen des Propheten Jona

29 Als aber die Volksmenge sich haufenweise herzudrängte, fing er an zu sagen: Dies ist ein böses Geschlecht! Es fordert ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.

30 Denn gleichwie Jona den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlecht sein.

31 Die Königin des Südens wird im Gericht auftreten gegen die Männer dieses Geschlechts und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, hier ist einer, der größer ist als Salomo!

32 Die Männer von Ninive werden im Gericht auftreten gegen dieses Geschlecht und werden es verurteilen; denn sie taten Buße auf die Verkündigung des Jona hin; und siehe, hier ist einer, der größer ist als Jona!

Die Leuchte des Leibes

33 Niemand aber zündet ein Licht an und setzt es an einen verborgenen Ort, auch nicht unter den Scheffel[b], sondern auf den Leuchter, damit die Hereinkommenden den Schein sehen.

34 Das Auge ist die Leuchte des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter[c] ist, so ist auch dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster.

35 So habe nun acht, dass das Licht in dir nicht Finsternis ist!

36 Wenn nun dein ganzer Leib licht ist, sodass er keinen finsteren Teil mehr hat, so wird er ganz hell sein, wie wenn das Licht mit seinem Strahl dich erleuchtet.

Strafrede gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten

37 Und während er redete, bat ihn ein gewisser Pharisäer, bei ihm zu Mittag zu essen. Und er ging hinein und setzte sich zu Tisch.

38 Der Pharisäer aber verwunderte sich, als er sah, dass er sich vor dem Mittagsmahl nicht gewaschen hatte.

39 Da sprach der Herr zu ihm: Nun, ihr Pharisäer, ihr reinigt das Äußere des Bechers und der Schüssel, euer Inneres aber ist voll Raub und Bosheit.

40 Ihr Toren! Hat nicht der, welcher das Äußere schuf, auch das Innere gemacht?

41 Gebt nur von dem, was darin ist, Almosen, siehe, so ist euch alles rein!

42 Aber wehe euch Pharisäern, dass ihr die Minze und die Raute und alles Gemüse verzehntet und das Recht[d] und die Liebe Gottes umgeht! Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen.

43 Wehe euch Pharisäern, dass ihr den ersten Sitz in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Märkten liebt!

44 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr wie die unkenntlich gewordenen Gräber seid, über welche die Leute dahingehen, ohne es zu wissen![e]

45 Da antwortete einer der Gesetzesgelehrten und sprach zu ihm: Meister, mit diesen Worten schmähst du auch uns!

46 Er aber sprach: Wehe auch euch Gesetzesgelehrten! Denn ihr ladet den Menschen unerträgliche Bürden auf, und ihr selbst rührt die Bürden nicht mit einem Finger an.

47 Wehe euch, dass ihr die Grabmäler der Propheten baut! Eure Väter aber haben sie getötet.

48 So bestätigt ihr also die Taten eurer Väter und habt Wohlgefallen daran; denn jene haben sie getötet, ihr aber baut ihre Grabmäler.

49 Darum hat auch die Weisheit Gottes gesprochen: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und sie werden etliche von ihnen töten und verfolgen,

50 damit von diesem Geschlecht das Blut aller Propheten gefordert werde, das seit Grundlegung der Welt vergossen worden ist,

51 vom Blut Abels an bis zum Blut des Zacharias, der zwischen dem Altar und dem Tempel umkam. Ja, ich sage euch, es wird gefordert werden von diesem Geschlecht!

52 Wehe euch Gesetzesgelehrten, denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen! Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die, welche hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert!

53 Und als er dies zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und Pharisäer an, ihm hart zuzusetzen und ihn über vieles auszufragen,

54 wobei sie ihm auflauerten und versuchten, etwas aus seinem Mund aufzufangen, damit sie ihn verklagen könnten.

Footnotes

  1. (11,15) im Judentum gebräuchlicher Name des Teufels (vgl. 2Kö 1,2).
  2. (11,33) ein Messgefäß aus Ton.
  3. (11,34) Andere Übersetzung: einfältig / aufrichtig.
  4. (11,42) od. das Gericht (vgl. Fn. zu Mt 23,23).
  5. (11,44) Die Berührung eines Grabes machte die Juden rituell unrein, Gräber wurden deshalb gekennzeichnet.

Gott erhört Gebete (Matthäus 6,9‒13; 7,7‒11)

11 Einmal hatte sich Jesus zurückgezogen, um zu beten. Danach sprach ihn einer seiner Jünger an: »Herr, sag uns doch, wie wir beten sollen. Auch Johannes hat dies seine Jünger gelehrt.« Jesus antwortete ihnen:

»So sollt ihr beten:

Vater!
Dein heiliger Name soll geehrt werden.
Lass dein Reich kommen.
Gib uns jeden Tag,
was wir zum Leben brauchen,[a]
und vergib uns unsere Verfehlungen.
Denn auch wir vergeben denen,
die an uns schuldig geworden sind.
Lass nicht zu,
dass wir in Versuchung geraten.«

Dann sagte Jesus zu den Jüngern: »Stellt euch vor, einer von euch hat einen Freund. Mitten in der Nacht geht er zu ihm, klopft an die Tür und bittet ihn: ›Leih mir doch bitte drei Brote. Ich habe unerwartet Besuch bekommen und nichts im Haus, was ich ihm anbieten könnte.‹ Würde der Freund dann von drinnen antworten: ›Stör mich nicht! Ich habe die Tür schon abgeschlossen und mich schlafen gelegt. Außerdem könnten die Kinder in meinem Bett aufwachen. Ich kann jetzt nicht aufstehen und dir etwas geben.‹? Doch bestimmt nicht!

Das eine ist sicher: Selbst wenn er schon nicht aufstehen und dem Mann etwas geben will, weil er sein Freund ist, so wird er schließlich doch aus seinem Bett steigen und ihm alles Nötige geben, weil der andere so unverschämt ist und ihm einfach keine Ruhe lässt.

Darum sage ich euch: Bittet Gott, und er wird euch geben! Sucht, und ihr werdet finden! Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet! 10 Denn wer bittet, der bekommt. Wer sucht, der findet. Und wer anklopft, dem wird geöffnet.

11 Welcher Vater würde seinem Kind denn eine Schlange geben, wenn es um einen Fisch bittet, 12 oder einen Skorpion, wenn es um ein Ei bittet? 13 Trotz all eurer Bosheit wisst ihr Menschen doch, was gut für eure Kinder ist, und gebt es ihnen. Wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen den Heiligen Geist schenken, die ihn darum bitten!«

»Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich« (Matthäus 12,22‒30; Markus 3,22‒27)

14 Einmal trieb Jesus einen Dämon aus, der einen Mann stumm gemacht hatte[b]. Als der Dämon ihn verlassen hatte, konnte der Mann wieder sprechen. Die Leute, die das beobachteten, staunten; 15 aber es gab auch einige, die sagten: »Er hat seine Macht vom Teufel[c], dem Obersten aller Dämonen, bekommen, nur darum kann er die Menschen von Dämonen befreien.« 16 Andere wieder, die Jesus eine Falle stellen wollten, verlangten von ihm ein Wunder als Beweis dafür, dass Gott ihn gesandt hatte.

17 Jesus kannte ihre Gedanken und entgegnete: »Ein Staat, in dem verschiedene Herrscher um die Macht kämpfen, steht vor dem Untergang; und eine Familie, die ständig in Zank und Streit lebt, bricht auseinander. 18 Wenn nun der Satan sich selbst bekämpft – wie kann dann sein Reich bestehen? Ihr behauptet, ich würde die Dämonen durch die Kraft des Teufels austreiben. 19 Wenn das tatsächlich so wäre: Welche Kraft nutzen dann eure eigenen Leute, um böse Geister auszutreiben? Sie selbst werden euch deswegen das Urteil sprechen. 20 Wenn ich aber die Dämonen durch Gottes Macht austreibe, so ist das ein Zeichen dafür, dass Gottes Reich unter euch angebrochen ist!

21 Solange ein starker Mann gut bewaffnet ist und sein Haus bewacht, kann ihm niemand etwas rauben; 22 es sei denn, er wird von einem Stärkeren angegriffen und überwältigt. Dieser nimmt ihm die Waffen weg, auf die er vertraute, und verteilt seinen ganzen Besitz.

23 Ich sage euch: Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich, und wer nicht mit mir Menschen für Gott gewinnt, der führt sie in die Irre[d]

Die Gefahr des Rückfalls (Matthäus 12,43‒45)

24 »Wenn ein böser Geist aus einem Menschen ausgetrieben wird, irrt er in öden Gegenden umher auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Findet er keins, entschließt er sich: ›Ich will dorthin zurückkehren, woher ich gekommen bin.‹ 25 Wenn er zurückkommt und seine frühere Wohnung sauber und aufgeräumt vorfindet, 26 dann sucht er sich sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Zusammen ziehen sie in den Menschen ein, der nun noch schlechter dran ist als vorher.«

Wer darf sich glücklich nennen?

27 Während Jesus das sagte, rief plötzlich eine Frau aus der Menschenmenge ihm zu: »Wie glücklich kann sich die Frau schätzen, die dich geboren und gestillt hat!«

28 Darauf erwiderte Jesus: »Ja, aber noch glücklicher sind die Menschen, die Gottes Botschaft hören und danach leben.«

Die Menschen wollen Beweise (Matthäus 12,38‒42)

29 Immer mehr Leute drängten sich um Jesus. Da sagte er zu ihnen: »Was seid ihr nur für eine böse Generation! Ihr verlangt einen Beweis, dass Gott mich gesandt hat, doch den werdet ihr nicht bekommen. Ihr und eure Zeitgenossen werdet nur das Wunder sehen, das am Propheten Jona geschah. 30 So wie Jona für die Leute von Ninive ein Zeichen Gottes wurde, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein.

31 Die Königin von Saba wird am Tag des Gerichts gegen die heutige Generation auftreten und sie verurteilen. Denn sie kam von weit her, um von König Salomos Weisheit zu lernen. Und hier steht jemand vor euch, der größer ist als Salomo!

32 Auch die Einwohner von Ninive werden am Gerichtstag gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen, denn nach Jonas Predigt kehrten sie um zu Gott. Und hier steht jemand vor euch, der größer ist als Jona.«

Licht und Finsternis (Matthäus 5,15; 6,22‒23)

33 »Niemand zündet eine Öllampe an und versteckt sie dann oder stellt sie unter einen Eimer. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, so dass jeder, der hereinkommt, das Licht sieht.

34 Durch die Augen fällt das Licht in deinen Körper. Wenn sie klar sehen, bist du ganz und gar vom Licht erfüllt. Wenn sie aber getrübt sind, ist es dunkel in dir. 35 Deshalb achte darauf, dass das Licht in deinem Innern nicht erlischt! 36 Wenn du es einlässt und keine Finsternis in dir ist, dann lebst du im Licht – so als würdest du von einer hellen Lampe angestrahlt.«

Die Heuchelei der Pharisäer (Matthäus 23,25‒28; 23,6‒7)

37 Jesus sprach noch mit seinen Zuhörern, als er von einem Pharisäer zum Essen eingeladen wurde. Er ging mit und nahm am Tisch Platz. 38 Entrüstet bemerkte der Gastgeber, dass sich Jesus vor dem Essen nicht die Hände gewaschen hatte, wie es bei den Juden vorgeschrieben war. 39 Da sagte Jesus, der Herr, zu ihm: »Das passt zu euch, ihr Pharisäer! Ihr wascht eure Becher und Schüsseln von außen ab, aber ihr selber seid in eurem Innern voller Gier und Bosheit. 40 Wie dumm ihr doch seid! Ihr wisst ganz genau, dass Gott beides geschaffen hat – Äußeres und Inneres. 41 Gebt das, was in euren Bechern und Schüsseln ist, den Armen, dann seid ihr auch vor Gott rein!

42 Wehe euch, ihr Pharisäer! Sogar von Küchenkräutern wie Minze und Raute und auch von allen anderen Gewürzen gebt ihr Gott den zehnten Teil. Aber das, was viel wichtiger wäre – Gerechtigkeit und die Liebe zu Gott –, ist euch gleichgültig. Doch gerade darum geht es hier: das Wesentliche tun und das andere nicht unterlassen.

43 Wehe euch, ihr Pharisäer! In der Synagoge sitzt ihr am liebsten in der ersten Reihe, und es gefällt euch, wenn man euch auf der Straße ehrfurchtsvoll grüßt.

44 Wehe euch! Wer mit euch zu tun hat, der weiß nicht, dass er sich verunreinigt. Denn ihr seid wie Gräber, die vom Gras überwuchert sind und über die man geht, ohne es zu wissen.«

Frommer Schein (Matthäus 23,4.29‒36; 23,13)

45 »Lehrer«, rief einer der Gesetzeslehrer dazwischen, »damit beleidigst du auch uns!«

46 Jesus erwiderte: »Ja, wehe auch euch Gesetzeslehrern! Ihr bürdet den Menschen fast unerträgliche Lasten auf, doch ihr selbst rührt keinen Finger, um diese Lasten zu tragen. 47 Wehe euch! Ihr baut Denkmäler für die Propheten, die von euren Vorfahren umgebracht wurden. 48 Damit gebt ihr also selbst zu, dass ihr nicht anders seid als eure Vorfahren. Sie haben die Propheten getötet, und ihr vollendet ihr Werk durch eure Denkmäler.

49 Deshalb hat Gott in seiner Weisheit gesagt: Ich werde ihnen Propheten und Apostel schicken; doch sie werden einige von ihnen töten und andere verfolgen! 50 Darum werdet ihr auch zur Rechenschaft gezogen für den Mord an allen Propheten, seit die Welt besteht: 51 angefangen bei Abel bis hin zu Secharja, der zwischen Brandopferaltar und Tempel ermordet worden ist. Ja, ich sage euch: Noch diese Generation wird dafür die Verantwortung tragen müssen.

52 Wehe euch, ihr Gesetzeslehrer! Denn durch eure Lehren verhindert ihr, dass die Menschen den Schlüssel finden, der die Tür zur Wahrheit öffnet.[e] Ihr selbst seid nicht durch diese Tür gegangen, und ihr versperrt auch noch allen den Weg, die hineinwollen.«

53 Als Jesus das Haus wieder verließ, bedrängten ihn die Gesetzeslehrer und Pharisäer hartnäckig mit immer neuen Fragen. 54 Sie warteten nur darauf, ihn mit seinen eigenen Worten in eine Falle locken zu können.

Footnotes

  1. 11,3 Wörtlich: Gib uns jeden Tag unser tägliches Brot.
  2. 11,14 Wörtlich: einen stummen Dämon aus.
  3. 11,15 Wörtlich: Beelzebul. – Dies ist ein anderer Name für Satan, den Obersten aller Dämonen. So auch in Vers 18.
  4. 11,23 Wörtlich: und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
  5. 11,52 Mit dem »Schlüssel« ist wahrscheinlich das richtige Verständnis der Heiligen Schrift gemeint.