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Wechselgespräche

Die Töchter Jerusalems:

Kehre wieder, kehre wieder, o Sulamit,
kehre wieder, kehre wieder, daß wir dich betrachten!

Sulamit:

Was wollt ihr Sulamit betrachten wie den Reigen von Mahanaim?

Die Töchter Jerusalems:

Wie schön sind deine Schritte in den Schuhen, du Edelfräulein!
Die Wölbungen deiner Hüften sind wie Halsgeschmeide,
von Künstlerhand gemacht.
Dein Schoß ist ein rundes Becken,
welchem der gemischte Wein nicht fehlen darf;
dein Leib ein Weizenhaufen,
mit Lilien eingefaßt;
deine beiden Brüste wie zwei Rehkälbchen,
Gazellenzwillinge;
dein Hals wie der elfenbeinerne Turm,
deine Augen wie die Teiche zu Hesbon
am Tore Batrabbim,
deine Nase wie der Libanonturm,
der gen Damaskus schaut.
Dein Haupt auf dir gleicht dem Karmel,
und dein Haupthaar dem königlichen Purpur,
in Falten gebunden.

Salomo:

Wie schön bist du und wie lieblich,
o Liebe, unter den Wonnen!
Dieser dein Wuchs ist der Palme gleich,
und deine Brüste den Trauben.
Ich denke, ich will die Palme besteigen
und ihre Zweige erfassen,
so werden deine Brüste den Weintrauben gleichen
und der Duft deiner Nase den Äpfeln
10 und dein Gaumen dem besten Wein,

Sulamit:

der meinem Geliebten glatt eingeht,
über die Lippen Einschlafender gleitet.

11 Ich gehöre meinem Geliebten,
und sein Verlangen steht nach mir!
12 Komm, mein Lieber, wir wollen aufs Feld hinausgehen,
in den Dörfern übernachten,
13 früh nach den Weinbergen aufbrechen,
nachsehen, ob der Weinstock ausgeschlagen, ob die Blütezeit begonnen habe,
ob die Granaten blühen;
dort will ich dir meine Liebe schenken!
14 Die Liebesäpfel verbreiten Duft,
und über unsern Türen sind allerlei edle Früchte;
neue und alte habe ich dir, mein Lieber, aufbewahrt!

Lass dich bewundern!

Die Mädchen:

Dreh dich, Sulamith,
dreh dich beim Tanz im Kreise,
denn wir wollen dich bewundern!

Sie:

Was gibt es denn zu sehen,
wenn ich den Reigen von Mahanajim[a] tanze?

Er:

Meine Prinzessin,
wie schön sind deine Füße in den Sandalen!
Die Rundungen deiner Hüften
sind wie ein Halsgeschmeide,
ein Werk aus Künstlerhand.
Dein Schoß gleicht einem runden Kelch,
der stets mit edlem Wein gefüllt ist.
Dein Bauch ist golden wie Weizen,
von Lilien umkränzt.
Deine Brüste sind wie junge Zwillinge einer Gazelle.
Dein Hals gleicht einem Turm aus Elfenbein,
und deine Augen sind wie die Teiche von Heschbon
am Bat-Rabbim-Tor.
Deine Nase ist wie der Libanonturm,
der nach Damaskus blickt.
Dein Kopf ist schön und majestätisch
wie das Karmelgebirge.
Dein Haar schimmert wie Purpur,
deine Locken können einen König fesseln.

Du bist mein ganzes Glück

Er:

Wie schön und bezaubernd du bist, meine Liebste!
Du bist mein ganzes Glück.
Deine Gestalt gleicht einer hohen Dattelpalme,
und deine Brüste sind wie ihre Früchte.
Ich sagte mir: Ich will auf die Palme steigen
und nach ihren reifen Früchten greifen.
Freuen will ich mich an deinen Brüsten,
die den Trauben am Weinstock gleichen.
Deinen Atem will ich trinken,
der wie frische Äpfel duftet;
10 deine Lippen will ich spüren,
denn sie schmecken mir wie edler Wein.

Sie:

Ja, möge der Wein dich so erfreuen,
dass du ihn im Schlaf noch auf den Lippen spürst.
11 Ich gehöre meinem Liebsten,
und sein Herz sehnt sich nach mir.

Ich will dir meine Liebe schenken

Sie:

12 Komm, wir gehn hinaus aufs Feld, mein Liebster,
unter Hennasträuchern lass uns die Nacht verbringen!
13 In der Frühe wollen wir zum Weinberg gehen
und sehen, ob der Weinstock treibt,
ob seine kleinen Blüten aufgegangen sind
und der Granatapfelbaum schon die ersten Knospen hat.
Dort will ich dir meine Liebe schenken!
14 Die Liebesäpfel[b] verströmen ihren Duft.
Verlockende Früchte liegen vor unsrer Tür,
frische Köstlichkeiten und solche,
die ich für dich, mein Liebster, aufbewahrt habe.

Footnotes

  1. 7,1 Oder: den Tanz der zwei Lager. – Vielleicht sind hier zwei Reihen von Tänzern gemeint.
  2. 7,14 Gemeint sind die Früchte der Alraune, die als Symbol der Liebe galten. Vgl. 1. Mose 30,14.