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Warnung vor Gleichgültigkeit dem Evangelium gegenüber

Das alles macht deutlich, dass wir uns nicht entschieden genug an die Botschaft halten können[a], die wir gehört haben, weil wir sonst in der Gefahr sind, vom Weg abzukommen.[b] Denn schon das Gesetz[c], das ja durch Engel verkündet wurde, war unumstößlich[d], und wer seine Anordnungen missachtete oder dagegen verstieß, erhielt die verdiente Strafe. Wie sollten wir da der Strafe entgehen, wenn wir Gottes einzigartige Heilsbotschaft gering achten? Schließlich war es doch der Herr selbst, durch den diese Botschaft zunächst verkündet wurde, und diejenigen, die sie an uns weitergaben, hatten ihn persönlich gehört; ihr Zeugnis war zuverlässig und wurde von Gott bestätigt durch Wunder und außergewöhnliche Geschehnisse und viele ´andere` Zeichen seiner Macht sowie dadurch, dass er uns nach seinem freien Ermessen Anteil am Heiligen Geist und seinen Gaben gegeben hat[e].

Die gegenwärtige und zukünftige Herrschaft des Sohnes

Dazu kommt noch etwas: Gott hat die zukünftige Welt, um die es in unserer Verkündigung geht[f], nicht den Engeln unterstellt. Es gibt eine Stelle in der Schrift, an der ausdrücklich gesagt wird:

»Was ist der Mensch, dass du, ´Gott,` an ihn denkst?
Was ist der Menschensohn, dass du dich um ihn kümmerst?
Du hast ihn für eine kurze Zeit[g] geringer gemacht als die Engel,
dann aber hast du ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt[h]
und hast ihm alles unter die Füße gelegt.«[i]

Der, von dem hier die Rede ist[j], ist es, dem Gott alles unterstellt hat; mit anderen Worten: Es gibt nichts, worüber er nicht der Herr wäre. Allerdings ist das gegenwärtig für uns noch nicht in vollem Umfang sichtbar. Eins jedoch sehen wir bereits: Er selbst, Jesus, der für eine kurze Zeit[k] geringer war als die Engel, ist jetzt aufgrund seines Leidens und Sterbens mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt. Denn er hatte den Tod auf sich genommen, damit durch Gottes Gnade allen Menschen der Weg zur Rettung offen steht.[l]

10 In Gott hat ja alles nicht nur seinen Ursprung, sondern auch sein Ziel, und er will viele als seine Söhne und Töchter[m] an seiner Herrlichkeit teilhaben lassen. Aber um diesen Plan zu verwirklichen, war es notwendig, den Wegbereiter ihrer Rettung durch Leiden ´und Sterben` vollkommen zu machen.

11 Er, der sie heiligt, und sie, die von ihm geheiligt werden, haben nämlich alle denselben Vater. Aus diesem Grund schämt sich Jesus auch nicht, sie als seine Geschwister zu bezeichnen, 12 etwa wenn er sagt:

»Ich will meinen Brüdern verkünden, wie groß du bist, o Gott[n];
mitten in der Gemeinde will ich dir Loblieder singen.«[o]

13 An einer anderen Stelle sagt er:

»Nichts soll mich davon abbringen, auf Gott zu vertrauen!«

und fährt dann fort:

»Hier bin ich, und das sind die Kinder, die Gott mir gegeben hat.«[p]

14 Weil nun aber alle diese Kinder Geschöpfe aus Fleisch und Blut sind, ist auch er ein Mensch von Fleisch und Blut geworden[q]. So konnte er durch den Tod den entmachten, der mit Hilfe des Todes seine Macht ausübt[r], nämlich den Teufel, 15 und konnte die, deren ganzes Leben von der Angst vor dem Tod beherrscht war, aus ihrer Sklaverei befreien.

16 Im Übrigen wissen wir ja, dass es nicht die Engel sind, denen er zu Hilfe kommt, sondern die Nachkommen Abrahams[s]. 17 Ihnen, seinen Brüdern und Schwestern, musste er in jeder Hinsicht gleich werden. Deshalb kann er jetzt als ein barmherziger und treuer Hoherpriester vor Gott für sie eintreten – ein Hoherpriester, durch den die Sünden des Volkes gesühnt werden. 18 Und weil er selbst gelitten hat und Versuchungen ausgesetzt war, kann er denen helfen, die ebenfalls Versuchungen ausgesetzt sind.

Footnotes

  1. Hebräer 2:1 Od dass wir uns noch viel entschiedener als bisher (od als es beim Gesetz der Fall war) an die Botschaft halten müssen.
  2. Hebräer 2:1 W Deshalb müssen wir umso mehr auf das Gehörte achten, damit wir nicht ´am Ziel` vorbeitreiben. – Nach Auffassung mancher Ausleger bezieht sich Deshalb nicht auf Kapitel 1 als Ganzes (das Reden Gottes durch seinen Sohn), sondern nur auf die letzte Aussage (»wir sollen am kommenden Heil teilhaben«).
  3. Hebräer 2:2 W Wort.
  4. Hebräer 2:2 Od war zuverlässig übermittelt.
  5. Hebräer 2:4 W sowie durch Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen.
  6. Hebräer 2:5 Od von der wir hier reden.
  7. Hebräer 2:7 Od ein wenig.
  8. Hebräer 2:7 AL(2) gekrönt und hast ihn als Herrscher eingesetzt über alles, was deine Hände geschaffen haben.
  9. Hebräer 2:8 Psalm 8,5-7.
  10. Hebräer 2:8 Nämlich Jesus; nach anderer Auffassung: der Mensch (wobei dann der Schluss von Vers 8 und der Anfang von Vers 9 so zu übersetzen wären: Allerdings ist das, wie wir sehen, gegenwärtig noch nicht in vollem Umfang verwirklicht. Aber wenn wir Jesus ansehen, stellen wir fest: Er, der ).
  11. Hebräer 2:9 Od ein wenig.
  12. Hebräer 2:9 W Denn er sollte durch Gottes Gnade für jeden den Tod schmecken.
  13. Hebräer 2:10 Das griechische Wort, das hier mit Söhne und Töchter wiedergegeben ist, bezeichnet je nach dem Zusammenhang nur die männlichen oder aber die männlichen und die weiblichen Nachkommen.
  14. Hebräer 2:12 W meinen Brüdern deinen Namen verkünden.
  15. Hebräer 2:12 Psalm 22,23.
  16. Hebräer 2:13 Jesaja 8,17.18.
  17. Hebräer 2:14 W hat auch er in gleicher/ähnlicher Weise daran Anteil bekommen.
  18. Hebräer 2:14 Od der die Macht über den Tod ausübt.
  19. Hebräer 2:16 dass er nicht die Natur der Engel angenommen hat, sondern die der Nachkommen Abrahams.

Verfehlt nicht das Ziel!

Deshalb müssen wir umso mehr auf das achten, was wir gehört haben. Sonst verfehlen wir noch das Ziel! Denn schon das Gesetz, das die Engel Mose überbrachten, war für alle verbindlich; und jeder, der ungehorsam war und diese Gebote Gottes übertrat, erhielt seine gerechte Strafe. Wie viel weniger werden wir der Strafe entkommen, wenn wir Gottes unvergleichliches Rettungsangebot ausschlagen! Jesus Christus selbst hat es zuerst bekannt gemacht, und es wurde uns von Zeugen bestätigt, die unseren Herrn mit eigenen Ohren gehört haben. Darüber hinaus hat Gott diese Botschaft beglaubigt durch Zeichen und Wunder, durch seine machtvollen Taten und durch die Gaben des Heiligen Geistes, die er nach seinem Willen austeilt.

Christus führt zu Gott

Über die zukünftige Welt, von der wir hier reden, werden keine Engel herrschen. Vielmehr heißt es an einer Stelle der Heiligen Schrift dazu: »Was ist schon der Mensch, dass du an ihn denkst? Und was ist der Menschensohn, dass du dich um ihn kümmerst? Für eine kurze Zeit hast du ihn zwar geringer gemacht als die Engel, aber dann hast du ihn mit Ruhm und Ehre gekrönt. Alles hast du ihm zu Füßen gelegt.«[a]

Wenn Gott aber seinen Sohn zum Herrscher eingesetzt hat,[b] dann hat er ihm die Herrschaft über alles gegeben – ohne jede Ausnahme. Freilich können wir das jetzt noch nicht in vollem Umfang sehen. Aber wir sehen, dass Gott seinen Sohn Jesus, der für eine kurze Zeit niedriger war als die Engel, mit Ruhm und Ehre gekrönt hat. Dies war der Lohn für sein Sterben am Kreuz. Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass Jesus für alle den Tod erlitten hat.

10 Gott, für den alles geschaffen wurde und durch den alles ist, wollte nämlich viele Menschen als seine Kinder annehmen und sie in sein herrliches Reich führen. Jesus sollte ihnen den Weg dorthin bahnen. Doch dazu war es notwendig, dass er selbst durch das Leiden am Kreuz zur Vollendung gelangte. So entsprach es dem Willen Gottes. 11 Jetzt haben alle den einen Vater: sowohl Jesus, der die Menschen in die Gemeinschaft mit Gott führt, als auch die Menschen, die durch Jesus zu Gott geführt werden. Darum schämt sich Jesus auch nicht, sie seine Brüder und Schwestern zu nennen, 12 wenn er sagt:

»Ich will meinen Brüdern deinen Namen bekannt machen, vor der ganzen Gemeinde will ich dich loben.«[c] 13 Er sagt auch: »Gott allein will ich vertrauen!« Und weiter: »Hier bin ich, und hier sind die Kinder, die Gott mir gegeben hat.«[d]

14 Die Kinder aber sind wir, Menschen aus Fleisch und Blut. Christus ist nun auch ein Mensch geworden wie wir, um durch seinen Tod dem Teufel – als dem Herrscher über den Tod – die Macht zu entreißen. 15 So hat er alle befreit, die ihr Leben lang in der Furcht vor dem Tod gefangen waren.

16 Denn Jesus ist ja nicht um die Engel besorgt. Ihm geht es um die Menschen, um die Nachkommen von Abraham[e]. 17 Deshalb musste er uns, seinen Brüdern und Schwestern, auch in allem gleich werden. Dadurch konnte er ein barmherziger und zuverlässiger Hoherpriester für uns werden und sich selbst als Sühneopfer für unsere Sünden Gott darbringen. 18 Denn weil er selbst gelitten hat und denselben Versuchungen ausgesetzt war wie wir Menschen, kann er uns in allen Versuchungen helfen.

Footnotes

  1. 2,8 Psalm 8,5‒7
  2. 2,8 Oder: Denn als Gott dem Menschen alles unterwarf.
  3. 2,12 Psalm 22,23
  4. 2,13 Jesaja 8,17‒18
  5. 2,16 Hiermit sind nicht nur die Juden gemeint, sondern alle Menschen, die sich durch ihren Glauben an Jesus Christus als wahre Nachkommen von Abraham erweisen. Vgl. Römer 4,11‒12.