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Die erste Missionsreise des Apostels Paulus (Kapitel 13,1 bis 14,28)

Aussendung von Barnabas und Saulus durch die Gemeinde in Antiochia

13 In der Gemeinde von Antiochia gab es eine Reihe von Propheten und Lehrern: Barnabas[a], Simeon, genannt »der Schwarze«[b], Luzius aus Zyrene, Manaën, der zusammen mit dem Fürsten Herodes[c] aufgewachsen war[d], und Saulus. Eines Tages, während die Gemeinde dem Herrn mit Gebet und Fasten diente[e], sagte der Heilige Geist: »Stellt mir Barnabas und Saulus für die Aufgabe frei, zu der ich sie berufen habe!« Da legte man[f] den beiden nach weiterem Fasten und Beten die Hände auf und ließ sie ziehen[g].

Auf Zypern: Zusammenstoß mit einem jüdischen Magier, Erfolg bei dem Prokonsul der Insel

Auf diese Weise vom Heiligen Geist ausgesandt, gingen Barnabas und Saulus nach Seleuzia hinunter und nahmen dort ein Schiff, das nach Zypern fuhr; als Helfer hatten sie Johannes[h] dabei. In Salamis angekommen, verkündeten sie die Botschaft Gottes in den jüdischen Synagogen der Stadt. Anschließend durchzogen sie die ganze Insel, bis sie nach Paphos kamen. Dort begegneten sie einem Juden, der ein Magier und ein falscher Prophet war. Er hieß Barjesus und gehörte zum Gefolge von Sergius Paulus, dem Prokonsul[i] der Insel, einem klugen und vernünftigen Mann. Dieser hatte Barnabas und Saulus zu sich eingeladen, weil er sehr daran interessiert war, die Botschaft Gottes zu hören. Doch Barjesus (oder Elymas, wie der Magier auch genannt wurde[j] – Elymas bedeutet »Zauberer«) griff die beiden heftig an und versuchte mit allen Mitteln, den Prokonsul vom Glauben abzuhalten. Da blickte ihn Saulus – sein römischer Name ist Paulus[k] – durchdringend an. Vom Heiligen Geist erfüllt, 10 sagte er zu ihm: »Du Sohn des Teufels[l], hinterhältig und durchtrieben bist du, ein Feind von allem, was gut und richtig ist! Wann hörst du endlich auf, dich dem Herrn in den Weg zu stellen, um seine guten Pläne zu durchkreuzen[m]? 11 Doch jetzt bekommst du die ´mächtige` Hand des Herrn zu spüren: Du wirst eine Zeitlang[n] blind sein und die Sonne nicht sehen können!« Im selben Augenblick fand sich der Magier in tiefste Dunkelheit gehüllt; er tappte hilflos umher und suchte jemand, der bereit war, ihn an der Hand zu führen. 12 Als der Prokonsul das sah, kam er zum Glauben, tief beeindruckt von der Lehre des Herrn[o], ´die solche Dinge bewirkte`.

Im pisidischen Antiochia: Paulus predigt in der Synagoge

13 Paulus und seine Begleiter brachen wieder auf; sie bestiegen ein Schiff und fuhren von Paphos nach Perge in Pamphylien. Dort trennte sich Johannes von Paulus und Barnabas. Während Johannes nach Jerusalem zurückkehrte, 14 zogen die beiden anderen von Perge aus landeinwärts, bis sie in das an der Grenze zu Pisidien gelegene Antiochia[p] kamen. Am Sabbat gingen sie in die dortige Synagoge und setzten sich ´zu den Gottesdienstbesuchern`. 15 Nach der Lesung aus dem Gesetz des Mose und aus den Schriften der Propheten schickten die Synagogenvorsteher ´den Synagogendiener` zu Paulus und Barnabas und ließen ihnen mitteilen[q]: »Liebe Brüder, wenn ihr ein Wort der Ermutigung[r] mitgebracht habt, das ihr an die Gemeinde[s] weitergeben wollt, dann ist jetzt Gelegenheit dazu!«

16 Da stand Paulus auf, bat mit einer Handbewegung um Aufmerksamkeit und begann: »Ihr Israeliten und ihr anderen, die ihr an den Gott Israels glaubt[t], hört mich an! 17 Der Gott unseres israelitischen Volkes hat unsere Väter erwählt. Er ließ unsere Vorfahren zu einem großen Volk werden[u], als sie in der Fremde waren, in Ägypten, und bewies dann seine Macht, indem er sie von dort wegführte[v]. 18 Mit großer Geduld ertrug er sie[w] während der ganzen Zeit, die sie in der Wüste zubrachten, etwa vierzig Jahre lang. 19 Danach unterwarf er die Einwohner Kanaans – ´nicht weniger als` sieben Völker – und gab ihr Land unseren Vorfahren zum Besitz. 20 Das geschah etwa vierhundertfünfzig Jahre ´nach der Übersiedlung unserer Vorfahren nach Ägypten`. In der nun folgenden Zeit[x] gab Gott ihnen Richter; der letzte Richter war der Prophet Samuel[y]. 21 Dann forderten sie von Gott einen König, und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin. Doch nachdem Saul vierzig Jahre regiert hatte, 22 verstieß ihn Gott und erhob David auf den Thron. Ihm stellte er folgendes Zeugnis aus: ›In David, dem Sohn Isais, habe ich einen Mann gefunden[z], wie ich ihn mir wünsche; er wird alle meine Pläne ausführen[aa].‹

23 Einen von Davids Nachkommen hat Gott nun dem israelitischen Volk als Retter gesandt, wie er es zugesagt hatte[ab], und das ist Jesus. 24 Vorbereitet wurde sein Kommen von Johannes, der ganz Israel dazu aufrief, umzukehren und sich taufen zu lassen[ac]. 25 Als Johannes am Ende seines Wirkens stand, sagte er zu den Leuten: ›Für wen haltet ihr mich? Ich bin nicht der, ´auf den ihr wartet[ad]`. Aber der, der nach mir kommt, der ist es, und ich bin nicht einmal würdig, ihm die Riemen seiner Sandalen zu öffnen.‹[ae]

26 Liebe Geschwister, ihr Nachkommen Abrahams und auch ihr anderen hier, die ihr an den Gott Israels glaubt[af] – uns allen hat Gott diese rettende Botschaft gesandt[ag]. 27 Die Einwohner von Jerusalem und ihre führenden Männer erkannten nämlich nicht, wer dieser Jesus ist[ah]. Sie verstanden auch die Voraussagen der Propheten nicht, deren Schriften doch Sabbat für Sabbat ´in der Synagoge` vorgelesen werden. So kam es, dass sie ihm den Prozess machten, und gerade auf diese Weise haben sie die prophetischen Ankündigungen erfüllt! 28 Obwohl sie nichts an ihm fanden, was den Tod verdient hätte, forderten sie von Pilatus, ihn hinrichten zu lassen. 29 Durch das, was sie taten, ging alles in Erfüllung, was in der Schrift über sein Leiden und Sterben vorausgesagt war. Zuletzt nahmen sie ihn vom Kreuz herunter[ai] und legten ihn in ein Grab. 30 Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt, 31 und als der Auferstandene hat er sich über viele Tage hin denen gezeigt, die ihn auf seinem Weg von Galiläa nach Jerusalem begleitet hatten und die heute als seine Zeugen vor dem israelitischen Volk stehen.

32 Und nun sind Barnabas und ich hier, um euch diese gute Nachricht zu überbringen: Was Gott unseren Vorfahren zugesagt hatte, 33 das hat er jetzt eingelöst, sodass es uns, den Nachkommen, zugute kommt. Er hat seine Zusage erfüllt, indem er Jesus auferweckte[aj]. Damit ist eingetreten, was im zweiten[ak] Psalm steht, ´wo Gott sagt`:

›Du bist mein Sohn;
heute habe ich dich gezeugt[al].‹

34 Dass er ihn von den Toten auferweckt und damit für immer der Verwesung entrissen hat, hat er mit folgenden Worten angekündigt:

›Ich werde euch die heiligen und unvergänglichen Gaben schenken,
die ich David versprochen habe[am].‹

35 Deshalb heißt es[an] auch an einer anderen Stelle[ao]:

›Du wirst deinen heiligen ´Diener` nicht der Verwesung preisgeben.‹[ap]

36 Wie war es denn bei David, ´von dem diese Aussage stammt`? Nachdem er den Menschen seiner Zeit so gedient hatte, wie Gott es wollte, starb er[aq] und wurde bei seinen Vorfahren begraben[ar], und sein Körper verweste. 37 Der jedoch, den Gott auferweckt hat, verweste nicht.

38 Ihr sollt daher wissen, Geschwister, dass es durch Jesus Vergebung der Sünden gibt; das ist die Botschaft, die Gott euch verkünden lässt. Wozu das Gesetz des Mose nie imstande war, 39 das hat Jesus möglich gemacht: Jeder, der an ihn glaubt, wird von aller Schuld freigesprochen.[as]

40 Jetzt liegt es also an euch zu verhindern, dass ´das Unheil über euch` hereinbricht, von dem im Zwölfprophetenbuch[at] zu lesen ist. ´Dort sagt Gott:`

41 ›Seht her, ihr, die ihr meine Weisungen missachtet[au],
staunt, ´erschreckt` und geht zugrunde!
Denn schon bald werde ich etwas ganz Außergewöhnliches tun;
wenn euch jemand davon berichten würde,
würdet ihr ihm nicht glauben.‹[av]«

42 Als Paulus und Barnabas die Synagoge verließen, wurden sie gebeten[aw], am nächsten Sabbat ´wiederzukommen und noch mehr` über diese Dinge zu sagen. 43 Viele, die am Gottesdienst teilgenommen hatten, schlossen sich[ax] den beiden an – sowohl Juden als auch fromme[ay] Nichtjuden, die zum Judentum übergetreten waren. Paulus und Barnabas sprachen lange mit ihnen und forderten sie eindringlich auf, sich ganz auf Gottes Gnade zu verlassen und auf dem jetzt eingeschlagenen Weg zu bleiben[az].

Auseinandersetzung mit den Juden, Hinwendung zu den Nichtjuden

44 Am folgenden Sabbat kam fast die ganze Stadt zusammen, um die Botschaft des Herrn zu hören. 45 Als diejenigen Juden, ´die vom Evangelium nichts wissen wollten,` die Menschenmassen sahen, packte sie der Neid, und sie beschimpften Paulus und widersprachen ihm[ba] bei allem, was er sagte. 46 Schließlich erklärten Paulus und Barnabas frei und offen: »Zuerst musste die Botschaft Gottes euch verkündet werden. Doch ihr weist sie zurück und zeigt damit[bb], dass ihr nicht würdig seid, das ewige Leben zu bekommen. Deshalb wenden wir uns jetzt an die Nichtjuden. 47 Wir erfüllen damit den Auftrag, den der Herr uns gegeben hat. Er hat gesagt:

›Ich habe dich zu einem Licht für alle Völker[bc] gemacht;
du sollst das Heil bis in die entferntesten Gegenden der Erde bringen[bd].‹«

48 Als die Nichtjuden das hörten, brachen sie in Jubel aus[be] und priesen den Herrn für diese Botschaft. Alle, die dazu bestimmt waren, das ewige Leben zu erhalten, kamen zum Glauben, 49 und die Botschaft des Herrn verbreitete sich in der ganzen Gegend.

50 Aber die Juden ´von Antiochia` hetzten die einflussreichen griechischen Frauen, die sich zur Synagogengemeinde hielten[bf], sowie die Magistratsbeamten der Stadt gegen Paulus und Barnabas auf; sie zettelten eine Verfolgung der beiden an und sorgten dafür, dass sie aus der Stadt[bg] ausgewiesen wurden. 51 Da schüttelten Paulus und Barnabas den Staub von ihren Füßen als Zeichen der Warnung für die Juden von Antiochia[bh] und machten sich auf den Weg nach Ikonion. 52 Die Jünger ´in Antiochia` aber waren ´trotz dieser Vorkommnisse` voller Freude und wurden ´immer mehr` mit dem Heiligen Geist erfüllt.

Footnotes

  1. Apostelgeschichte 13:1 Od und Lehrern, darunter Barnabas.
  2. Apostelgeschichte 13:1 Od Simeon mit dem Beinamen Niger (lateinisch für »schwarz«). Simeon war vielleicht von dunkler Hautfarbe.
  3. Apostelgeschichte 13:1 Herodes Antipas, Sohn von Herodes dem Großen und Onkel von Herodes Agrippa I. (siehe die Anmerkung zu Kapitel 12,1), herrschte von 4 v. Chr. bis 39 n. Chr. über Galiläa und Peräa. Seine Bezeichnung als Fürst (griechisch Tetrarch – eigentlich »Viertelsfürst«, d. h. Herrscher über den vierten Teil eines Gebiets) weist auf seinen weniger bedeutenden Rang hin.
  4. Apostelgeschichte 13:1 Od Manaën, einen Jugendgefährten (od einen vertrauten Freund) des Fürsten Herodes.
  5. Apostelgeschichte 13:2 Od während diese Männer dem Herrn mit Gebet und Fasten dienten. W während sie dem Herrn dienten und fasteten.
  6. Apostelgeschichte 13:3 Od Da legten die Propheten und Lehrer.
  7. Apostelgeschichte 13:3 Od und schickten sie los.
  8. Apostelgeschichte 13:5 Der in Kapitel 12,12.25 erwähnte Johannes mit dem Beinamen Markus.
  9. Apostelgeschichte 13:7 Prokonsul: Statthalter, der eine Provinz im Auftrag des römischen Senats verwaltete.
  10. Apostelgeschichte 13:8 Od wie der Magier sich auch nannte.
  11. Apostelgeschichte 13:9 W Saulus, der auch Paulus heißt. Neben seinem jüdischen Namen Saul/Saulus (hebräisch-aramäisch) trug der Apostel auch einen römischen (Paulus; lateinisch). In der Apostelgeschichte wird von dieser Stelle an nur noch der zweite Name verwendet – ein Hinweis darauf, dass Paulus jetzt die führende Rolle in der Missionierung der nichtjüdischen Welt übernimmt.
  12. Apostelgeschichte 13:10 Vielleicht eine Anspielung darauf, dass Barjesus, der aramäische Name des Magiers, »Sohn von Jesus« bedeutet.
  13. Apostelgeschichte 13:10 W auf, die geraden Wege des Herrn krumm zu machen.
  14. Apostelgeschichte 13:11 Od für eine von Gott bestimmte Zeit.
  15. Apostelgeschichte 13:12 Od von der Lehre über den Herrn.
  16. Apostelgeschichte 13:14 W in das pisidische Antiochia.
  17. Apostelgeschichte 13:15 Od Nach der Lesung … wandten sich die Synagogenvorsteher an Paulus und Barnabas und sagten.
  18. Apostelgeschichte 13:15 Od Ermahnung.
  19. Apostelgeschichte 13:15 W an das Volk (Gottes).
  20. Apostelgeschichte 13:16 W die ihr Ehrfurcht vor Gott habt.
  21. Apostelgeschichte 13:17 W Er erhöhte das Volk.
  22. Apostelgeschichte 13:17 W und führte sie mit erhobenem Arm von dort weg.
  23. Apostelgeschichte 13:18 AL(1) sorgte er für sie.
  24. Apostelgeschichte 13:20 AL(1) In der nun folgenden Zeit, während etwa vierhundertfünfzig Jahren.
  25. Apostelgeschichte 13:20 W gab Gott ihnen Richter bis zum Propheten Samuel. Zur Kennzeichnung Samuels als Richter und als Prophet siehe 1. Samuel 7,15 und 3,20.
  26. Apostelgeschichte 13:22 W Ich habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann.
  27. Apostelgeschichte 13:22 W er wird meinen ganzen Willen tun. Nach Psalm 89,21; 1. Samuel 13,14; Jesaja 44,28.
  28. Apostelgeschichte 13:23 Siehe z. B. 2. Samuel 7,12.13; Psalm 132,11.17; Jesaja 11,1.
  29. Apostelgeschichte 13:24 W der dem ganzen Volk Israel die Taufe der Umkehr verkündete.
  30. Apostelgeschichte 13:25 Od für den ihr mich haltet.
  31. Apostelgeschichte 13:25 Lukas 3,16; Johannes 1,20-27.
  32. Apostelgeschichte 13:26 W die ihr Ehrfurcht vor Gott habt.
  33. Apostelgeschichte 13:26 uns ´Aposteln` hat Gott diese rettende Botschaft anvertraut.
  34. Apostelgeschichte 13:27 Od verstanden diese Botschaft nämlich nicht.
  35. Apostelgeschichte 13:29 W Als sie aber alles erfüllt hatten, was über ihn geschrieben ist, nahmen sie ihn vom Holz herunter. Zu Holz siehe die Anmerkung zu Kapitel 5,30.
  36. Apostelgeschichte 13:33 Od indem er Jesus ´als Retter` sandte.
  37. Apostelgeschichte 13:33 AL(2) ersten. Neben der bis heute üblichen Psalmenaufteilung gab es damals auch eine Zählung, bei der Psalm 1 und 2 zusammen den ersten Psalm bildeten.
  38. Apostelgeschichte 13:33 Od heute habe ich dich in deine Sohnesrechte eingesetzt. Psalm 2,7.
  39. Apostelgeschichte 13:34 W werde euch die heiligen, zuverlässigen Dinge Davids geben. Jesaja 55,3.
  40. Apostelgeschichte 13:35 Od Deshalb sagt David.
  41. Apostelgeschichte 13:35 Od in einem anderen Psalm.
  42. Apostelgeschichte 13:35 Psalm 16,10.
  43. Apostelgeschichte 13:36 Od Nachdem er, wie es Gottes Plan entsprach, den Menschen seiner Zeit gedient hatte, starb er. Od Nachdem er in seiner Zeit Gott gedient und Gottes Willen getan hatte, starb er. Od Nachdem er den Menschen seiner Zeit gedient hatte, starb er, wie Gott es für jeden Menschen bestimmt hat.
  44. Apostelgeschichte 13:36 Od starb er wie alle seine Vorfahren.
  45. Apostelgeschichte 13:39 Während das Gesetz des Mose euch von vielen Sünden nicht freisprechen konnte, wird durch Jesus jeder, der an ihn glaubt, von aller Schuld freigesprochen. W Von allem, wovon ihr durch das Gesetz des Mose nicht freigesprochen werden konntet, wird durch diesen jeder, der glaubt, freigesprochen.
  46. Apostelgeschichte 13:40 Od in den Schriften der Propheten. W bei den Propheten. Siehe die Anmerkung zu Kapitel 7,42.
  47. Apostelgeschichte 13:41 W ihr Verächter.
  48. Apostelgeschichte 13:41 Habakuk 1,5 (nach der Septuaginta).
  49. Apostelgeschichte 13:42 Od Als die Gottesdienstbesucher die Synagoge verließen, baten sie Paulus und Barnabas.
  50. Apostelgeschichte 13:43 W Als die Synagogenversammlung sich aufgelöst hatte, schlossen sich viele.
  51. Apostelgeschichte 13:43 W Gott verehrende.
  52. Apostelgeschichte 13:43 W eindringlich auf, beharrlich bei der Gnade Gottes zu bleiben.
  53. Apostelgeschichte 13:45 Od sie verhöhnten Jesus und widersprachen Paulus.
  54. Apostelgeschichte 13:46 Od und fällt damit über euch selbst das Urteil.
  55. Apostelgeschichte 13:47 Od für die nichtjüdischen Völker.
  56. Apostelgeschichte 13:47 W sein. Jesaja 49,6.
  57. Apostelgeschichte 13:48 W freuten sie sich.
  58. Apostelgeschichte 13:50 W hetzten die vornehmen Frauen, die Gott verehrten.
  59. Apostelgeschichte 13:50 W aus ihrem Gebiet.
  60. Apostelgeschichte 13:51 W von ihren Füßen gegen sie. Eine symbolische Handlung, mit der die Apostel sich von der Jesus ablehnenden Haltung jener Juden distanzierten und sie vor den möglichen Folgen warnten. Vergleiche Lukas 9,5; 10,10-12.

13 In der Gemeinde von Antiochia gab es mehrere Propheten und Lehrer: Barnabas, Simeon, genannt »der Schwarze«[a], Luzius aus Kyrene, Manaën, der zusammen mit dem Herrscher Herodes erzogen worden war, und Saulus. Als diese Männer[b] während einer Zeit des Fastens gemeinsam beteten, sprach der Heilige Geist zu ihnen: »Gebt Barnabas und Saulus für die Aufgabe frei, zu der ich sie berufen habe!« Da fasteten und beteten sie weiter, legten Barnabas und Saulus die Hände auf und sandten sie zum Missionsdienst aus.

Auf Zypern: Erster Widerstand – erster Erfolg

Auf diese Weise vom Heiligen Geist selbst ausgesandt, kamen Barnabas und Saulus zuerst nach Seleuzia und von dort mit einem Schiff nach Zypern. Gleich nachdem sie in der Stadt Salamis angekommen waren, verkündeten sie in den Synagogen Gottes Botschaft. Johannes Markus hatten sie als Gehilfen bei sich.

Dann durchzogen sie die ganze Insel und kamen bis nach Paphos. Dort trafen sie einen Juden, der sich mit Zauberei abgab. Er hieß Barjesus und war ein falscher Prophet. Dieser Jude wirkte am Hof des römischen Statthalters Sergius Paulus, einem klugen und sehr verständigen Mann. Der Statthalter hatte Barnabas und Saulus zu sich eingeladen, weil er von ihnen Gottes Botschaft hören wollte. Aber Elymas, wie der Zauberer auch genannt wurde, trat ihnen entgegen und wollte mit allen Mitteln verhindern, dass der Statthalter zum Glauben an Christus fand.

Vom Heiligen Geist erfüllt sah Saulus, der übrigens auch den Namen Paulus trägt,[c] den Zauberer durchdringend an 10 und sagte: »Du Sohn des Teufels, voller List und Bosheit! Du bist ein Feind von allem, was gut ist und Gott gefällt. Wann endlich wirst du aufhören, Gottes Wahrheit in Lüge zu verdrehen[d]? 11 Der Herr wird dich dafür strafen: Du sollst blind werden und einige Zeit die Sonne nicht sehen können.« Im selben Augenblick erblindete der Mann. Er tappte hilflos umher und brauchte jemanden, der ihn an der Hand führte. 12 Der Statthalter hatte dies alles mit angesehen, und von nun an glaubte er an den Herrn. Er war tief beeindruckt von der Lehre, die Paulus weitergab, und von dem, was sie bewirkte.

Missionsarbeit in der Stadt Antiochia in Pisidien

13 Danach verließen Paulus und seine Gefährten Paphos. Mit einem Schiff fuhren sie nach Perge in Pamphylien, wo sich Johannes Markus von ihnen trennte und nach Jerusalem zurückkehrte. 14 Barnabas und Paulus zogen allein weiter nach Antiochia in Pisidien. Am Sabbat gingen sie dort in die Synagoge und nahmen unter den Gottesdienstbesuchern Platz. 15 Nach der üblichen Lesung aus den Büchern von Mose und den Propheten ließen ihnen die Vorsteher der jüdischen Gemeinde ausrichten: »Liebe Brüder, wenn ihr ein ermutigendes Wort weitergeben wollt, dann könnt ihr das jetzt tun!«

16 Da erhob sich Paulus, bat mit einer Handbewegung um Ruhe und begann: »Ihr Männer Israels, aber auch ihr andern alle, die ihr an den Gott Israels glaubt, hört mir zu! 17 Er, der Gott unseres Volkes, hat unsere Vorfahren auserwählt und sie in Ägypten zu einem großen Volk werden lassen. Mit großer Macht führte er unser Volk von dort weg. 18 Vierzig Jahre lang ertrug er sie auf ihrem Weg durch die Wüste. 19 Und als Gott sieben Völker in Kanaan vernichtet hatte, gab er ihnen dieses Land als Besitz. 20 Dies geschah etwa 450 Jahre nachdem unsere Vorfahren nach Ägypten gekommen waren. Dann erwählte Gott Männer, die das Volk führen sollten – die Richter; der letzte war Samuel, ein Prophet Gottes.

21 Als das Volk daraufhin einen König haben wollte, gab Gott ihnen Saul, den Sohn von Kisch aus dem Stamm Benjamin.

Saul regierte vierzig Jahre. 22 Dann wandte sich Gott von ihm ab und machte David zum König über Israel. Von ihm sagte er: ›Ich habe David, den Sohn von Isai, gefunden, einen Mann, der mir Freude macht. Bei allem, was er tut, wird er auf mich hören.‹[e] 23 Einen Nachkommen von David hat Gott dem Volk Israel als Retter gesandt, so wie er es versprochen hatte. Dieser Retter ist Jesus. 24 Er kam, nachdem Johannes das ganze Volk Israel aufgerufen hatte, zu Gott umzukehren und sich taufen zu lassen. 25 Johannes hatte seinen Auftrag erfüllt, als er sagte: ›Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet. Aber nach mir wird einer kommen, und ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhe auszuziehen.‹[f]

26 Euch, liebe Brüder und Schwestern, die ihr von Abraham abstammt, und euch, die ihr an den Gott Israels glaubt und ihn ehrt, gilt diese rettende Botschaft. 27 Die Einwohner von Jerusalem und ihre führenden Männer haben nicht verstanden, wer Jesus ist. Sie haben ihn verurteilt, und damit erfüllten sie die Vorhersagen der Propheten, die jeden Sabbat vorgelesen werden. 28 Denn obwohl sie Jesus kein Vergehen nachweisen konnten, wofür er den Tod verdient hätte, verlangten sie von Pilatus, ihn hinzurichten. 29 Als sie alles getan hatten, was in der Heiligen Schrift vorausgesagt ist, nahmen sie ihn vom Kreuz herunter und legten ihn in ein Grab. 30 Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. 31 Danach ist Jesus noch viele Tage seinen Jüngern erschienen, die mit ihm von Galiläa nach Jerusalem gekommen waren. Sie sind jetzt vor dem Volk Israel die Zeugen für seine Auferstehung.

32 Wir aber sind heute hier, um euch diese rettende Botschaft zu verkünden: Die Zusage, die Gott unseren Vorfahren gab, 33 hat er für uns, ihre Nachkommen, jetzt erfüllt, indem er Jesus von den Toten auferweckte. So heißt es im zweiten Psalm: ›Du bist mein Sohn, heute bin ich dein Vater geworden.‹[g] 34 Dass er Jesus von den Toten auferwecken und nicht verwesen lassen würde, hat er in der Heiligen Schrift vorausgesagt: ›Ich will euch die Gnade erweisen, die ich David versprochen habe.‹[h] 35 An einer anderen Stelle heißt es noch deutlicher: ›Du wirst den, der zu dir gehört, nicht der Verwesung preisgeben.‹[i]

36 Das bezog sich nicht etwa auf David. Denn David ist ja gestorben, nachdem er den Menschen seiner Zeit nach Gottes Willen gedient hatte. Er wurde bei seinen Vorfahren begraben und verweste. 37 Aber der, den Gott von den Toten auferweckt hat, der ist nicht verwest. 38-39 So sollt ihr nun wissen, liebe Brüder und Schwestern, dass es Jesus ist, durch den ihr Vergebung der Sünden erlangt. Jeder, der an ihn glaubt, wird frei von aller Schuld. Das Gesetz von Mose konnte uns Menschen davon nicht lossprechen.

40 Seht euch also vor, dass auf euch nicht zutrifft, was in den Propheten[j] geschrieben steht: 41 ›Ihr Verächter der Wahrheit! Wacht auf aus eurer Gleichgültigkeit und erschreckt zu Tode. Was ich noch zu euren Lebzeiten geschehen lasse, würdet ihr nicht für möglich halten, wenn andere es euch erzählten.‹[k]«

42 Als Paulus und Barnabas den Gottesdienst verließen, wurden sie gebeten, am nächsten Sabbat wiederzukommen, um noch einmal über das Gesagte zu sprechen. 43 Viele Juden, aber auch andere, die zum Judentum übergetreten waren, begleiteten Paulus und Barnabas noch. Die Apostel sprachen mit ihnen und ermutigten sie, an Gottes Gnade festzuhalten.

Konflikt mit den Juden

44 Am folgenden Sabbat waren fast alle Einwohner der Stadt zusammengekommen, um Gottes Botschaft zu hören. 45 Als die Juden die vielen Menschen in der Synagoge sahen, wurden sie neidisch. Sie widersprachen Paulus und spotteten[l]. 46 Doch Paulus und Barnabas ließen sich nicht beirren. Ruhig und fest erklärten sie: »Zuerst musste euch Juden Gottes Botschaft verkündet werden. Ihr aber wollt sie nicht hören und zeigt damit selbst, dass ihr unwürdig seid, das ewige Leben zu empfangen. Darum wenden wir uns jetzt an die Nichtjuden. 47 Denn der Herr hat uns befohlen: ›Ich habe dich zum Licht für alle Völker gemacht, damit du der ganzen Welt die Rettung bringst.‹[m]«

48 Als die Nichtjuden das hörten, freuten sie sich sehr und lobten Gott für seine Botschaft. Und alle, die zum ewigen Leben bestimmt waren, begannen zu glauben. 49 So breitete sich die Botschaft Gottes in der ganzen Umgebung aus. 50 Den Juden aber gelang es, angesehene Frauen, die sich zur jüdischen Gemeinde hielten, sowie einflussreiche Männer der Stadt gegen Paulus und Barnabas aufzuhetzen. Sie stifteten sie zum Widerstand gegen die beiden an und erreichten, dass sie aus der Stadt vertrieben wurden. 51 Da schüttelten sie den Staub von ihren Füßen als Zeichen dafür, dass sie die Stadt Gottes Urteil überließen, und reisten weiter nach Ikonion. 52 Die in Antiochia gebliebenen Jünger waren trotz allem voller Freude und wurden immer mehr mit dem Heiligen Geist erfüllt.

Footnotes

  1. 13,1 Simeon war womöglich von afrikanischer Herkunft.
  2. 13,2 Oder: die Gemeinde.
  3. 13,9 »Saulus« war der ursprüngliche hebräische Name des Apostels. Daneben trug er noch den römischen Namen »Paulus«, mit dem er von nun an in der ganzen Apostelgeschichte bezeichnet wird.
  4. 13,10 Oder: Gottes gute Absichten zu durchkreuzen.
  5. 13,22 Vgl. Psalm 89,21; 1. Samuel 13,14.
  6. 13,25 Lukas 3,16
  7. 13,33 Wörtlich: heute habe ich dich gezeugt. – Ein bildlicher Ausdruck für die Einsetzung des Königs in sein Amt. Psalm 2,7.
  8. 13,34 Jesaja 55,3
  9. 13,35 Psalm 16,10
  10. 13,40 Vgl. die Anmerkung zu Kapitel 7,42.
  11. 13,41 Habakuk 1,5
  12. 13,45 Oder: und verlästerten Jesus.
  13. 13,47 Jesaja 49,6